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Als Tränen aus mir herausbrachen

von | 1 Jun, 2017 | Berührung

Ich sitze vor meiner Hütte in Indien. Es ist ein schwüler typisch indischer Abend. In der Ferne höre ich zwei junge Pandits (Priester) ihren monotonen Puja-Singsang rezitieren. Noch durchdrungen von der letzten Meditation warte ich still auf eine Inspiration.

Ich hatte mir ja vorgenommen in Indien endlich mein Buch zu beginnen. Einen groben Entwurf hatte ich schon fertig. Ich warte also auf etwas “Gescheites” zu den Themen Achtsamkeit, Berührung, Spiritualität, Hirnforschung, Bindungstheorie usw. Aus all dem gesammelten Wissen müsste doch jetzt was daherkommen. Und ich warte, und warte. Aber nichts! Keinen Zugang.

Der Singsang trägt mich fort in andere Welten, verwischt den Focus auf das Vorgenommene. Bilder und Phantasien tauchen auf. Kurz ein Einwand von ihm da oben, von der Vernunftstimme im Kopf, aber das verflüchtigt sich wieder.

Und plötzlich aus dem Nichts, oder aus dem Nirgendwo ist es da. Aufdringlich, nicht mehr zu überhören. Das Märchen! Das Geheimnis der Ulumani. Hey was soll das? Ich wollte doch… eine Lawine von Bildern und Szenarien fließen durch mich. Der unaufhaltsame Schreibdrang packt mich, und es schreibt und schreibt ohne Pause. Und wie durch ein Wunder gibt “der da oben im Kopf” Ruhe, ja schaut staunend zu.

Nach ewigen Zeiten oder Nicht-Zeiten kommt die Welle zum Stillstand. Wow! Was war das?

Ich lese das Märchen dann von Anfang an, lasse jedes Wort in mich einsinken, lasse mich berühren. Und plötzlich: Hey! Das bin ja ich, das ist meine Geschichte und die Tränen brechen aus mir heraus, fließen über meine Wangen. Das Geheimnis der Ulumani ist für mich geschrieben worden. Welch ein Geschenk! Und vielleicht ist es auch ein Geschenk an viele Berührbare da draußen.

Es war alles enthalten was es brauchte, es war alles gesagt. Es fehlte nichts. Das Buch war geschrieben. Achtsamkeit, Berührung, Bindung, Entwicklung, Spiritualität alles da. Wow! Alles was danach kam ist Beiwerk, Futter für den denkenden Geist, und doch durchdrungen von der Geschichte, meiner Geschichte.

Ja so war das mit dem Buch, das nicht ich geschrieben habe, sondern das aus mir herausgeströmt ist und in dem mein ganzes Herzblut miteingewoben wurde. Vielleicht hat Indien einen Beitrag dazu geleistet, und mich beiseitetreten lassen, den Weg freigemacht, damit es in die Welt kommen konnte. Wer weiß!

Möge es dich berühren und vielleicht auch dich beiseitetreten lassen, für Wesentliches in dir!

Dein Andreas

Hier kannst du das Märchen lesen:

 

 

Das Geheimnis der Ulumani – ein Märchen

Ein Märchen über achtsame Berührung
(Auszug aus dem Buch „Tief Berührt – Die Kunst der Achtsamkeitsmassage“ von Andreas und Daniel Stötter)

Es war einmal vor langer Zeit in einem fernen Land, dort lebte der Stamm der Ulumani, bekannt auch als „die Berührbaren“. Die Menschen dieses Stammes waren sehr glücklich und zufrieden. Zudem waren sie sehr intelligent, kümmerten sich sehr mitfühlend um jedes einzelne Mitglied ihrer Gemeinschaft und es herrschte ein bescheidener Wohlstand. Die besonders warmherzige und heitere Ausstrahlung dieser Menschen war bis weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und von den umliegenden Völkern bestaunt und bewundert, doch von manchen auch mit Argwohn und Neid beobachtet. Schon des Öfteren wurde versucht, das Geheimnis des Glücks der Ulumani zu ergründen, doch niemand konnte bis dahin ihr Geheimnis lüften.

Nun trug es sich zu, dass der König des benachbarten Volkes der Alaki, der weithin bekannt war als ein strenger und unbarmherziger Regent, einen Boten aussandte, um ein weiteres Mal das Mysterium der Ulumani zu entschlüsseln. Es bereitete dem König nämlich große Sorgen, dass sein Volk sehr unzufrieden war, Spannungen und Zwistigkeiten an der Tagesordnung waren und die allgemeine Stimmung sehr bedrückt war. Er befürchtete, dass sich sein Volk früher oder später gegen ihn erheben würde, wenn sich nicht bald eine Änderung der Umstände einstellen würde. Außer mit strengen Gesetzen und mannigfaltigen Verboten und Geboten wusste er keinen anderen Weg, die Menschen ruhig zu halten und zu beschwichtigen. Es war ihm ein Rätsel, welch geheimnisvollen Regierungsstil der König der Ulumani beherrschte oder welch wundersame sonstigen Umstände zu dem Glück seines Volkes führten.

So machte sich nun der Bote des Königs auf den Weg zum Land „der Berührbaren“. Im Laufe seines Aufenthalts konnte er aber nichts Außergewöhnliches beobachten, außer dass diese Menschen sehr freundlich, heiter und entspannt waren, was ja schon allerorts bekannt war. Ihm fiel allerdings doch auf, dass sich die Ulumani sehr viel berührten, umarmten, streichelten und bei jeglicher Konversation ungezwungener Körperkontakt im Spiel war. Aber dies konnte doch nicht ihr Geheimnis sein, dachte der Bote und doch hatte er einen sonderbaren Drang diese Spur weiter zu verfolgen, konnte er nämlich nicht unverrichteter Dinge zum König zurückkehren. Und so entdeckte er, dass die Ulumani ihre Babys besonders viel am Körper trugen, sie liebkosten und streichelten, dass die jungen Pärchen ihre Verliebtheit ganz ungezwungen durch spielerische Berührungen ausdrückten, dass alte Menschen besonders viel liebevoll berührt wurden und dass diese natürliche berührende Zuwendung allgegenwärtig war. Er entdeckte auch besondere Einrichtungen, in welchen spezielle Berührungstechniken für die Behandlung von Kranken erforscht und gelehrt wurden, ja er erfuhr sogar von Berührungsbehandlungen, die für spirituelle Zwecke angewandt wurden. Der Zugang zu den diesbezüglichen Stätten wurde ihm allerdings verwehrt.

Der Bote des Königs notierte all seine Beobachtungen sehr sorgfältig, machte sich mannigfaltige Notizen, fertigte Zeichnungen der unterschiedlichen Berührungsmethoden an und trat nun guter Dinge die Heimreise mit der festen Überzeugung an, endlich dem Geheimnis der Ulumani auf die Spur gekommen zu sein.

Der König der Alaki war über die Neuigkeiten sehr erfreut. Endlich hatte er einen Hinweis bekommen, wie er die Pro­bleme in seinem Lande lösen konnte. So wurde nun ein Plan erstellt, um das mitgebrachte neue Wissen der Ulumani in die Tat umzusetzen. Es wurden neue Gesetze erlassen und Regeln erstellt, die vorsahen, dass jedes Stammesmitglied von nun an die Pflicht hatte, die Menschen in ihrem Umfeld zu berühren, genauso wie es der Bote des Königs in seinen Aufzeichnungen beschrieb. In allen Landesteilen wurden Schulen und Institute errichtet, um die neuen Berührungstechniken zu lehren und die Menschen wurden verpflichtet, sich all die Methoden anzueignen. In den Schulen, Kindergärten, Freizeiteinrichtungen, in den unterschiedlichen Produktionsstätten, in den Altersheimen usw., überall wurde das neue Wissen umgesetzt und mit Androhung von Strafe überwacht. Auch wurden in den Heilstätten die speziellen Berührungs-Heilmethoden zur Behandlung der Kranken eingesetzt.

Die Bevölkerung nahm dies mit einiger Skepsis entgegen und es gab einiges Murren. Doch schlussendlich blieb ihr nichts anderes übrig, als sich zu fügen.

Nach einem Jahr schickte der König überall Inspektoren aus, um die Resultate des neuen und viel versprechenden Weges zu überprüfen. Die Ergebnisse waren zum großen Ärger des Königs wenig erbauend. Zwar waren in einigen Bereichen durchaus positive Resultate zu verzeichnen, besonders in der Behandlung von kranken Menschen, zur Linderung ihrer Schmerzen und anderer Symptome. Auch die Kinder machten sich die Techniken zunutze und verwandelten sie in lustige Spiele, doch nirgends konnte man erkennen, dass die Menschen zufriedener oder sogar glücklicher waren. Dies war für den König und seinen Stab sehr ernüchternd und es erhob sich alsbald eine heftige Diskussion über die nicht eingetretene Wirkung der Berührungsmethoden der Ulumani. Große Zweifel wurden laut. Hatte man Wichtiges übersehen? War man auf einer falschen Fährte? Steckt in diesen Berührungsmethoden doch nicht das Geheimnis der Ulumani?
Ein weiteres Mal wurde der Bote des Königs ausgeschickt mit dem Auftrag, gründlicher zu forschen und das Geheimnis der Ulumani endlich zu lüften. Sollte er mit leeren Händen zurückkommen, würde er für den Rest seines Lebens in den Kerker gesperrt. Schweren Herzens kam er im Land der Ulumani an, denn er wusste nicht, wo er nun beginnen sollte. Mit äußerster Willensanstrengung und mit eiserner Disziplin machte er sich nun an die Arbeit. Doch bald wurde ihm bewusst, dass er nichts Neues und ihm Unbekanntes erkennen konnte. So fragte er die Menschen, welches das Geheimnis ihres Glücks sei und was es mit der vielen Berührung auf sich hätte. Die Menschen wussten mit seiner Frage nichts anzufangen, lächelten ihn freundlich an und gingen ihres Weges. So setzte sich der Bote des Königs ratlos unter einen Baum und wusste nicht mehr ein noch aus. Ohne Plan und ohne Idee wie es nun weiter gehen würde, ergab er sich seiner Verzweiflung.

Da setzte sich plötzlich eine schöne junge Frau neben ihn. Sie hatte den Boten schon seit geraumer Zeit beobachtet. Sie legte wortlos eine Hand ganz sanft auf sein Herz, während ihre andere Hand auf seinem Rücken ruhte. Zunächst erschrak der Bote etwas, doch hatte er keine Kraft mehr sich dagegen zu wehren und ließ es einfach geschehen. So saßen die beiden für geraume Zeit unter dem Baum, still und ohne zu sprechen und ohne dass sich etwas ereignete. Doch plötzlich, ganz sanft und kaum wahrnehmbar, spürte der Bote ein warmes Strömen in seinem Herzen, wie ein leises Rinnsal einer warmen Quelle. Ja, er kannte dieses Strömen von vor langer langer Zeit, als er noch ein Kind war und seine Mutter ihn liebend im Arm hielt und sein Haupt streichelte. Seitdem hatte er dieses wohlige Gefühl nie wieder gespürt, ohne es zu merken war es ihm abhanden gekommen. Oder war es ihm genommen worden? Nun war es wieder da und unversehens brach eine brennende Sehnsucht aus der Tiefe seiner Seele aus ihm hervor, begleitet von einem Schwall von Tränen, versiegt geglaubte Tränen, die seit Urzeiten nicht mehr fließen konnten und von Kargheit und Entbehrung berichteten. Nun brachen auch die mühsam erarbeiteten und gut gepflegten Dämme aus Härte und Anspannung, Unberührbarkeit und Kontrolle und uraltes Gestautes und Festgehaltenes konnte sich lösen und bahnte sich seinen Weg in die Befreiung, während die schöne junge Frau weiterhin still und mitfühlend die Hände auf seinem Körper ruhen ließ. Allmählich verwandelte sich die schmerzliche Traurigkeit in eine wohlige Berührtheit und wurde mehr und mehr zu einem stillen Fluss. Tiefes Erfülltsein und ein nie gekannter Frieden breiteten sich aus und erfassten sein ganzes Wesen. Der Bote hatte das Empfinden, endlich gefunden zu haben, ohne gewusst zu haben, was er gesucht hatte. Nun wusste er in seinem Innersten; er war angekommen, er war endlich zu Hause. Und unversehens wurde ihm das Geheimnis der Ulumani offenbart: Es war diese mitfühlende, liebende Herzensberührung, jenseits jeglicher Technik oder Methode, ohne Wollen und ohne Ziel, eine natürliche achtsame Herzensbegegnung.

Die junge Frau löste nun ihre Hände, verneigte sich mit einer Geste der Dankbarkeit, lächelte und ging ihres Weges. Lange noch saß der Bote unter dem Baum, still und voller Dankbarkeit. Nun konnte er die Ulumani verstehen und ihr Mysterium in sich selbst erkennen. Er war einer von ihnen geworden.

Ob der Bote in sein Land zurückgekehrt ist oder ob er bei den Ulumani geblieben ist, ist nicht überliefert. Das Volk der Ulumani mag es nicht mehr geben, eines ist aber sicher: Ihr Wissen ist noch vorhanden und wartet darauf entdeckt zu werden. Wo du es finden kannst? Schau nach innen und lass dich berühren!

(Auszug aus dem Buch „Tief Berührt – Die Kunst der Achtsamkeitsmassage“ von Andreas und Daniel Stötter)

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Tief Berührt – Die Kunst der Achtsamkeitsmassage
Wie die Kraft achtsamer Berührung menschliche Entwicklung und Heilung fördert

Andreas Stötter präsentiert einzigartige neue Erkenntnisse, die aufzeigen wie achtsame Berührung die Kraft für Heilung und Transformation entfesseln kann. Sein Wissen beruht auf dreißigjähriger Erfahrung als Körpertherapeut, Psychotherapeut und Gesundheitswissenschaftler. Er verbindet uraltes spirituelles Wissen und psychologische Erkenntnisse mit unmittelbarem körperlichem Erleben. Durch tiefgehende Zusammenhänge zwischen Berührung und Gehirnentwicklung, Achtsamkeit und Selbsterkenntnis, zeigt er einen Weg bis in die Tiefen des Seins. Er entschlüsselt wie achtsame Berührung gegenwärtiges Leben im Hier und Jetzt ermöglichen kann.

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Durch meine jahrzehntelange leidenschaftliche Suche nach spiritueller Tiefe und Selbsterkenntnis, hat mich das Leben schon sehr früh zu meinen Lebensthemen geführt.
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